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Stauffenbergs Persönlichkeit

 

Nichts beeindruckt den geistig empfindsamen Menschen so sehr wie eine heroische Tat und jene Männer von Charakter und Persönlichkeit, welche einer solchen Tat fähig sind. Claus Graf Schenk von Stauffenberg war ein solcher heroischer Charakter, ein Mann höchsten sittlichen und moralischen Anspruchs ...

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Salazars „Neues Portugal“

von Stephan Ehmke

António de Oliveira Salazar wurde am 28. April 1889 als einziger Sohn armer Landleute in Vimeiro, einem unscheinbaren Ort in der kargen portugiesischen Provinz Beira-Alta (ca. 120 km ostwärts von Lissabon) geboren. Er war ein intelligenter, aufgeweckter Junge, dessen besondere Begabung örtlichen Geistlichen früh auffiel. Die Kirche war es dann auch, die seine Ausbildung finanzierte. Die Schule schloss António als Klassenbester ab. In der Kreisstadt Vizeu besuchte er anschließend das Priesterseminar. Aus dieser Zeit liegt ein Zeugnis vor, das Antónios Vorzüge beschreibt: Praktischer Sinn, Sparsamkeit, Beständigkeit in der Leistung, Bedachtsamkeit, genaues Überlegen vor dem Handeln, Bescheidenheit und Zurückhaltung, völlige Bedürfnislosigkeit. Dabei ein starker Wille, tiefe Religiosität, Ehrfurcht vor der Tradition und Patriotismus ...

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Engelbert Dollfuß (1892-1934) und der Christliche Ständestaat in Österreich

 

von Stephan Ehmke

 

Das Werden Dollfuß´

 

Engelbert Dollfuß entspross einer armen kinderreichen Bauernfamilie aus Niederösterreich. Er wuchs bei einem Adoptivonkel auf. Früh lernte er harte Arbeit und die Bedürfnisse der Bauern kennen. Seine Intelligenz fiel bald auf; örtliche Geistliche förderten den Jungen und ermöglichten ihm, das Gymnasium zu besuchen. Pflichtbewusstsein, Fleiß, Bescheidenheit, Heimatliebe und ein inniger christlicher Glaube waren der Schatz, den er aus seiner kargen Jugend mitnahm ...

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Edmund Burke (1729-1797) – „Vater des Konservatismus“

 

In der Reihe der geistigen Lehrer der Altkonservativen nimmt der englisch-irische Schriftsteller und Politiker Edmund Burke eine Schlüsselposition ein. Mit einigem Recht wird er in der Literatur auch als „Vater des Konservatismus“ bezeichnet. Berühmt wurde sein Buch „Reflections on the Revolution in France[1]“, das 1790 erschien und eine erste umfassende Kritik der revolutionären Weltanschauung darstellte. Insbesondere stellte Burke das traditionell-organische Gesellschaftsmodell dem des Gesellschaftsvertrages gegenüber. Seine zentralen Ideen finden wir auch im Kreis Ernst Ludwig von Gerlachs in Preußen wieder, wie wir unten sehen werden ...

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Ernst Ludwig von Gerlach zum 145. Todestag am 18. Februar 2022

Am 18. Februar 1877 verstarb der Kopf der preußischen Altkonservativen Ernst Ludwig von Gerlach im 82. Lebensjahr an den Verletzungen eines Verkehrsunfalls, welche er zwei Tage zuvor auf der Schöneberger Brücke erlitten hatte, als er von einem Postwagen angefahren wurde. Gerlach befand sich am Abend auf dem Weg zu Fuß von seiner Wohnung in der Schellingstraße zu seinem alten Freund Adolf von Thadden-Trieglaff, der bei seinem Neffen in der Großbeerenstraße logierte. Ernst Ludwig von Gerlach verschied in seiner Wohnung im Kreise seiner Familie, bis zuletzt geistig wach, fest im Glauben an seinen Erlöser Jesus Christus. >>Die sich in diesen letzten Stunden noch einmal offenbarende Geradlinigkeit und Geschlossenheit von Gerlachs gesamtem Lebensweg zeigt auch sein  Testament, das er im Juni 1875 verfasst hatte und das jetzt eröffnet wurde: „Mit Scham und Reue sehe ich zurück auf mein langes Leben", beginnt dieses ebenso eindrucksvolle wie charakteristische Dokument, das zugleich, wie sollte es in diesem Fall anders sein, ein religiöses Bekenntnis ist: „Wie viel mehr Licht und Kraft", heißt es weiter, „würde mein Leben, dessen Ende nun so nahe ist, erfüllt haben bei festerer Treue meinerseits, bei muthigerer Entschiedenheit im Glauben, Erkennen und Handeln." Und doch ergreift er „die mir dargebotene Gnade Gottes in Jesu Christo in der betenden Hoffnung daß Er meine Sünden mir vergeben wird". (Zitiert nach Kraus, Hans-Christof, Gerlach, S. 917). 

Ernst Ludwig von Gerlach wurde nach einem Trauergottesdienst in der Bethlehemskirche (im 2. WK zerstört) am 21. Februar 1877 auf dem alten Kirchhof der Domgemeinde in der Elisabethstraße im Familienbegräbnis beigesetzt. Dieser Friedhof wurde bereits im Jahre 1900 aufgelassen und überbaut. Die Gebeine Gerlachs, seiner Eltern und seiner Brüder wurden nach dem Domfriedhof II in der Müllerstraße umgebettet, wo sie sich noch heute befinden. Hier im Bild sehen wir den Grabstein Ernst Ludwig von Gerlachs.

 

 

 

 

 

 

 

 

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Wolfgang Stribrny: König Friedrich Wilhelm I. (1713 bis 1740) - Vater des preußischen Staatsgedankens

Wir geben hier einen Aufsatz des bedeutenden Preußenkenners Wolfgang Stribrny (1935-2011) wieder, der aus altkonservativer Sicht interessant ist. Stribrny schildert die Persönlichkeit des Soldatenkönigs in seiner tiefen christlichen Frömmigkeit, verbunden mit eiserner Pflichterfüllung und unbedingter Gemeinwohlorientierung, dabei strenger Arbeitsdisziplin und persönlich bescheidener Lebensführung. Der König war ein treusorgender Familienvater ohne jegliche Skandale und Eskapaden, streng, aber gerecht. Ein vorbildlicher Charakter auch und gerade für die heutige Politik. 

 

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Juan Donoso Cortés

Zu den bedeutenden Altkonservativen des 19. Jahrhunderts aus dem katholischen Lager zählt Juan Donoso Cortés (1809-1853). Der Spanier war Jurist, Diplomat, Politiker und Philosoph. Er war wie Ernst Ludwig von Gerlach ein Vertreter der politischen Theologie. Cortés war wie Gerlach der Meinung, dass das Christentum die vorausliegende und notwendige Grundlage der Politik sei. Er schrieb in Anlehnung an Pierre-Joseph Proudhon: „Jede große politische Frage schließt stets auch eine große theologische Frage in sich.“

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Erik Ritter von Kuehnelt-Leddihn (1909-1999)

 

Einer der im 20. Jahrhundert herausragenden altkonservativen Denker und Schriftsteller von österreichisch-katholischer Seite  war Erik Ritter von Kuehnelt-Leddihn (1909-1999), auch wenn er in wirtschaftlicher Hinsicht, geprägt von der österreichischen Schule Hayeks und Mises, liberale, ja libertäre Positionen vertrat*. Ideengeschichtlich kann man ihn in der Tradition Carl Ludwig von Hallers verorten.

 

Kuehnelt-Leddihns Kritik an der Moderne machte sich vor allem an der Französischen Revolution fest, in deren Ideologie er das Grundübel der neueren Geschichte und den direkten Vorläufer des Kommunismus und des Nationalsozialismus sah.

 

Diese Ideologien strebten seiner Ansicht nach einer immer umfassenderen Gleichmacherei entgegen, auf nationaler wie internationaler Ebene, sowohl kulturell als auch politisch-gesellschaftlich und wirtschaftlich. Kuehnelt-Leddihn wandte sich gegen demokratische Grundprinzipien – die schon in der Antike, durch den Tod des Sokrates, moralischen Schiffbruch erlitten hätten –, wehrte sich insbesondere gegen die Idee der Gleichheit aller Menschen, war ein Gegner des nationalen wie internationalen Sozialismus und trat für eine traditions- und gottgebundene, das Privateigentum, die Familie und die Nationen bzw. Kulturen schützende, ständisch-föderale Ordnung ein und favorisierte eine Wiedererrichtung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.

 

Sich selbst bezeichnete er als „katholischen rechtsradikalen Liberalen“, wobei zu beachten ist, dass Kuehnelt-Leddihn politische Begriffe wie „Nationalismus" und "Rassismus" als links und "Patriotismus" als rechts zuordnete.

 

Wir verweisen hier auf die recht gelungene Charaktierisierung des Österreichers, die Roland Baader in seinem Vorwort zum Buch Kühnelt-Leddihns: "Konservative Weltsicht als Chance" verfasste.

 

 

*) Der Libertarismus überhöht das Privateigentum in ungerechtfertigter Weise zu einem Teil der menschlichen Natur. Das ist unchristlich. Das Eigentum ist nur Mittel zum Zweck (oder Hilfsmittel), um ein Leben nach dem Gesetz Gottes führen zu können. Es ist nicht Teil des Menschen. Außerdem unterliegt es der Sozialbindung und dient nicht dem persönliche Genuss, wie die Libertären meinen. Hierzu Weiteres in diesem Beitrag, S. 4 zur "Sozialen Frage".

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Nicolas Gomez Davila 

Als Altkonservativer könnte man kann sagen, dass man bei der geistigen Emigration mit einer Bibel, den Werken Ernst Ludwig von Gerlachs, Ewald von Kleist-Schmenzins, Erik Ritter Kuehnelt-Leddhins und Gomez Davilas gut gerüstet ist. Im hohen Alter begegneten sich Erik Ritter Kuehnelt-Leddhin und Gomez Davila.

Die Ideen von 1789 und die Aufklärung haben die letzten 250 Jahre entscheidend geprägt. Die wirtschaftlichen Erfolge überdecken den einhergehenden starken moralischen Abstieg dieser Epoche. Es gab nur wenige, die an die Traditionen der Zeit vor 1789 anknüpften.

Einer dieser Personen war Gomez Davila (1913 bis 1994). Er würde wahrscheinlich heute als der größte Philosoph des 20. Jahrhunderts gelten, wenn er im anderen politischen Lager gestanden hätte. Aber wo stand dieser Mann, der nie eine Universität besuchte und nur im Selbststudium arbeitete, sich im engen Freundeskreis unterhielt und nur außerhalb der Öffentlichkeit wirkte?

Er bezeichnete sich als Reaktionär. Er hat die Moderne, den fanatischen Hang zur Gleichheit und die Abkehr der Gesellschaft von Gott abgelehnt. Als Reaktionär war er weder links noch rechts, sondern er stand, nach seiner eigenen Definition, dem System gegenüber. Er sagte einmal sinngemäß, den Verheißungen der Moderne hat Jesus Christus ein Versprechen entgegen gesetzt. Wer in einem Satz die Moderne entzaubert, für den hat die Moderne eigentlich nur zwei Schicksale übrig: entweder man wird totgeschwiegen oder man wird diffamiert. Als enttäuschter Liberaler, der sich konservativ nennt, wird man einen etwas schwierigeren Zugang zu Davilas Werk haben, da er als Christ den Glauben oberhalb der Vernunft sah.

Gomez Davila kam aus der alten kolumbianischen Oberschicht, war finanziell unabhängig und musste nicht auf Auftraggeber oder die Öffentlichkeit Rücksicht nehmen. Dies führte zu einem unabhängigen Denken. Es ist schon erstaunlich, dass sich im fernen Kolumbien ein Privatgelehrter mit einer Bibliothek von 30.000 Bänden dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation und der Reichunmittelbarkeit verbunden fühlte. Dies zeigt, dass der altkonservative Gedanke immer wieder Vertreter findet und dass eine Opposition, unabhängig von Mehrheiten, jederzeit möglich ist. Gomez Davila sah in der Neuzeit den Gleichheitswahn, der den Himmel auf Erden schaffen wollte und damit das Christentum als natürlichen Feind bekämpfen musste. Weiterhin sah er als katholischer Christ, dass der Materialismus die niedrigste Form der Daseinsbegründung darstellt. Da die Ideen von 1789 für ihn nur eine Zivilreligion waren, an die man glauben müsste, stellt er den Ideen von 1789 seine Gedanken in Form von Aphorismen als geistigen Totalangriff entgegen. Er sah als Christ im Menschen die zwei Seiten, den Hang zum Machtmissbrauch und den anderen niedrigen Charaktereigenschaften und den Weg in seinem Handeln Jesus Christus ähnlicher zu werden und Gutes zu tun. Der zweite Weg führte für ihn über den persönlichen Glauben zu Gott und einem den Ideologien der Neuzeit entgegengesetzten Lebensentwurf. Er sah auch in der Rechten und als Reaktionär die Mängel, die eine Machtposition mit sich bringen müsste. Er hatte aber ein tiefes Gefühl dafür, was der Glaube, die Nächstenliebe, das Schöne, das Edle und das Verantwortungsbewusstsein im Menschen bedeuten können. Er sah die Sehnsucht auf der Welt, dass diese Dinge wieder einen Rang bekommen. Es empörte ihn, dass die herrschendende Ideologien die besten Kräfte im Menschen verschütteten.

Schonungslos griff er die Widersprüche der Neuzeit in seinen Aphorismen auf. Gegner können ihn heute nur ächten, widerlegen lassen sich seine Gedankengebäude praktisch nicht. Die Beschäftigung mit seinem Werk entzaubert die Ideologien die die Neuzeit nach 1789 prägten. Da Christen oft unpolitisch sind und ein falsches Obrigkeitsdenken haben, bringt die Beschäftigung mit den Gedanken von Gomez Davila einen neuen Blickwinkel auch auf die moralische Dimension für die Ideologien, die seit 1789 herrschen.

 

Wir verweisen hier auf den Beitrag "An den Rand der Welt geschrieben" von Till Kinzel in der Jungen Freiheit vom 14.5.2004.

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Friedrich Julius Stahl - Staatstheoretiker und Politiker der preußischen Altkonservativen

 

Friedrich Julius Stahl (1802-1861) war als Rechtsgelehrter, Staatstheoretiker und Politiker eine der herausragenden Persönlichkeiten des Gerlach-Kreises. Er beeinflusste maßgeblich ihr Rechtsdenken und ihr Staatsverständnis. Stahl stand ganz auf dem Boden der Tradition des vorrevolutionären Rechtsdenkens ...

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Prophet der Restauration - Carl Ludwig von Haller (1768-1854)  

Für die Entwicklung des Ideenguts der preußischen Altkonservativen um Ernst Ludwig von Gerlach war der Schweizer Staatsrechtler Karl Ludwig von Haller (1768-1854) von besonderer Bedeutung. Er gilt als Vordenker eines restaurativen Konservativismus, der mit seiner fundamentalen Kritik an dem aufklärerischen Vertragsgedanken Staat und Gesellschaft in eine auf dem Christentum beruhende organisch-korporative Ordnung zurückführen wollte - für ihn eine "Restitution des Rechts".

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Ernst Ludwig von Gerlach - einer der profiliertesten preußischen Politiker des 19. Jahrhunderts - Entdecker und früher Mentor Bismarcks, später sein erbittertster Gegner von altkonservativer Seite.

 

Ernst Ludwig von Gerlach, am 7. März 1795 als viertes Kind des Berliner Oberbürgermeisters Karl Friedrich Leopold von Gerlach geboren, war Jurist, zuletzt und viele Jahre hindurch Präsident des Oberappellationsgerichts in Magdeburg. Sein ganzes Leben lang bewegten ihn die Ideen des Rechts, der Rechtlichkeit und der Gerechtigkeit ...

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