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Neuere Beiträge

Juan Donoso Cortés' „Ensayo sobre el catolicismo, el liberalismo y el socialismus“ (Essay über Katholizismus, Liberalismus und Sozialismus) 

 

von Karl M. Richter 

 

Einleitung: Juan Donoso Cortés und sein Hauptwerk 

 

Juan Donoso Cortés (1809-1853), Marqués de Valdegamas, war eine prägende Gestalt des 19. Jahrhunderts in Spanien, bekannt als Staatsmann, Philosoph und Diplomat. Er gilt als eine führende Persönlichkeit des konservativen und gegenrevolutionären Denkens seiner Zeit. Obwohl sein Werk zahlenmäßig begrenzt ist, hat es die Diskussionen über moderne politische Philosophie und Theologie maßgeblich beeinflusst.

 

Sein bekanntestes Werk ist der 1851 veröffentlichte Ensayo sobre el catolicismo, el liberalismo y el socialismo considerados en sus principios fundamentales (Essay über Katholizismus, Liberalismus und Sozialismus, betrachtet in ihren fundamentalen Prinzipien). Der Essay entstand auf Drängen seines engen Freundes Louis Veuillot und etablierte Cortés umgehend als bedeutenden katholischen Apologeten und Verfechter des Ultramontanismus. Der vollständige Titel des Essays unterstreicht seine tiefgreifende philosophische Absicht, die sich auf die „fundamental principles“ dieser Ideologien konzentriert, anstatt nur eine oberflächliche politische Kritik zu liefern. Es handelt sich um eine umfassende Darlegung der wahrgenommenen Ohnmacht aller menschlichen philosophischen Systeme, das Problem des menschlichen Schicksals ohne die katholische Kirche zu lösen ...​

 

Hier weiterlesen (PDF). 

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Den unten beigegebenen Aufsatz  von Emil Franzel mit dem Titel: „Portugal, der bestregierte Staat Europas“ aus dem Jahre 1952, der in der Zeitschrift „Neues Abendland“ erschien, möchten wir Ihnen zur Lektüre empfehlen.

Er beschreibt den Weg Portugals unter seinem langjährigen Ministerpräsidenten António de Oliveira Salazar (1889-1970)*. Salazar, aus armen Verhältnissen stammend, stieg mit Talent und Fleiß zum Ökonomieprofessor an der altehrwürdigen Universität von Coimbra auf, bevor er 1928, von der Militärregierung berufen, als Wirtschaftsminister das durch sozialistische Misswirtschaft ruinierte Staatswesen in erstaunlich kurzer Zeit auf eine solide ökonomische Basis stellte. 1932 wurde er Ministerpräsident. Ein Jahr später gab er Portugal eine neue Verfassung (durch eine Volksabstimmung bestätigt), die das Land in einen korporativ-ständischen Staat auf christlicher Grundlage verwandelte. Der gläubige Katholik Salazar hielt sein Land aus dem Zweiten Weltkrieg heraus und integrierte es ab 1945 schrittweise in die westlichen Bündnisse. Dabei erreichte Portugal einen bescheidenen, wenn auch soliden wirtschaftlichen Wohlstand. Nach Salazars Tod kehrte der Sozialismus zurück und ruinierte in kurzer Zeit die Erfolge der vorangegangenen Jahrzehnte.

 

Heute wird das Portugal der Salazar-Zeit in der Geschichtsschreibung des Mainstreams einmal als „rechtsgerichtet“, dann als „autoritär“ oder als „faschistisch“ abqualifiziert. Doch verdient dieser Zeitabschnitt aus unserer Sicht durchaus eine differenziertere Beurteilung. In der Zeit der frühen Bundesrepublik Deutschland wurde Salazars Leistung noch positiv beurteilt. Als Beispiele möchten wir die biographische Arbeit „Salazar und sein Neues Portugal“ von Hans Sokol aus dem Jahre 1957 und eben den hier vorliegenden Beitrag von Emil Franzel von 1952 nennen.     

 

Hier können Sie den Beitrag lesen (PDF). Die Anmerkungen in den Fußnoten sind von uns hinzugefügt worden.

*) António de Oliveira Salazar haben wir bereits früher einen ausführlichen Beitrag gewidmet, den Sie hier lesen können.

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Stephan Ehmke: Die preußischen Altkonservativen und ihre Wirkung

Vortrag bei der Tagung "Alles was recht(s) ist" der Akademie Europa Aeterna in Wien im Januar 2025

Der Begriff „altkonservativ“ beschreibt zunächst eine Haltung, die mit einem historischen Phänomen verbunden ist: dem Kreis von preußischen Staatsrechtlern, Theologen, Historikern, Offizieren und Politikern aus dem Kreis um Ernst Ludwig und Leopold von Gerlach1, die in den 30-er bis 50-er Jahren des 19. Jahrhunderts die Politik des Königreiches unter Friedrich Wilhelm IV. prägten. Diese „Altkonservativen“ unterscheiden wir von jenen Konservativen, die sich seit dem Beginn der „Neuen Ära“ in Preußen ab 1858 dem Liberalismus, insbesondere dem Nationalliberalismus, öffneten und später unter Otto von Bismarck als „Deutschkonservative“ oder „Freikonservative“ bezeichnet wurden.

Ihnen gegenüber blieben die Altkonservativen, allen voran Ernst Ludwig von Gerlach, ihren ursprünglichen Ideen und Prinzipien treu.2 Die Altkonservativen fanden ihre Nachfolger im Deutschen Kaiserreich, der Weimarer Republik, dem „3. Reich“ und der frühen Bundesrepublik Deutschland. Fast stets standen sie den herrschenden gesellschaftlichen Zuständen kritisch bis ablehnend gegenüber. Das hatte seine Gründe. Viele von ihnen, wie der hinterpommersche Gutsbesitzer und Politiker Ewald von Kleist-Schmenzin3, waren am Widerstand gegen den Nationalsozialismus beteiligt und wurden hingerichtet. Dieser Beitrag soll die Grundzüge altkonservativen Denkens im Preußen Friedrich Wilhelms IV. umreißen ...

Hier weiterlesen.

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Christ und Vaterland

Pater Lothar Groppe SJ (1927-2019) verfasste für den Kalender des Komm-Mit-Verlages des Jahres 1998 einen Beitrag zum Thema „Christ und Vaterland“, den es sich lohnt, gerade in dieser Zeit einmal wieder zu lesen. Er erinnert uns an Zeiten, in denen die Kirchen noch konservative Werte vertreten haben, sich zu Volk und Vaterland bekannten, und eine recht verstandene Vaterlandsliebe zur Christenpflicht gemacht haben.

Heute kann man konservative Geistliche und Gemeinden in beiden Konfessionen mit der Lupe suchen. Die EKD hat das Christentum durch die marxistische Gender-Ideologie ersetzt. Auch einige deutsche katholische Bischöfe liebäugeln mit der Regenbogenideologie, die in ihrem Kern totalitär und antichristlich ist. Eine Rückbesinnung auf das, was Bibel und christliche Tradition eigentlich vorschreiben, ist dringend notwendig.

 

Der frühere Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Joseph Höffner (1906-1987), äußerte sich in seiner Neujahrsansprache 1985 zur christlichen Vaterlandsliebe folgendermaßen:

 

„Mir scheint, dass die Zeit gekommen ist, sich auch bei uns wieder auf die christliche Botschaft über Volk, Vaterland und Staat zu besinnen. Nach christlichem Verständnis gründet die Liebe zum Vaterland in der Verbundenheit und Verehrung jenen gegenüber, denen wir unseren Ursprung verdanken: Gott, unseren Eltern und dem Land unserer Väter; dem Land, dem wir zugehören durch gemeinsame Abstammung, Geschichte, Kultur und Sprache. Die christliche Vaterlandsliebe ist nicht nur ein Gefühl, erst recht kein vergeltungsdrang, auch keine rührselige Volkstümelei, sondern eine sittliche Pflicht, die uns zur lebendigen Anteilnahme am Wohl und Wehe des Volkes antreibt“.

 

Für diese Sätze würde der Kardinal heute zweifellos in einem Verfassungsschutzbericht als „gesichert rechtsextrem“ diffamiert werden und auch in seiner eigenen Kirche erhebliche Probleme bekommen.

 

Hier können Sie den Aufsatz von Pater Groppe als PDF herunterladen und lesen.

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Karl Barths Interpretation von Römer 13: Staatsgewalt, göttliche Souveränität und historischer Kontext

 

von Dr. Friedrich Lauenburg


1. Einleitung
 

Karl Barth gilt als einer der einflussreichsten Theologen des 20. Jahrhunderts, dessen Werk die protestantische Theologie grundlegend neu ausrichtete. Sein Kommentar, Der Römerbrief, insbesondere die radikal überarbeitete zweite Auflage, wirkte wie eine „Bombe“, die die vorherrschenden liberalen theologischen Paradigmen dramatisch in Frage stellte und ihn ins theologische Rampenlicht katapultierte.


Dieser Bericht zielt darauf ab, eine umfassende und nuancierte Untersuchung von Karl Barths komplexer und einflussreicher Interpretation von Römer 13 zu liefern, einer Schlüsselpassage, die das Verhältnis des Christen zu den staatlichen Autoritäten beleuchtet. Barths Verständnis von Römer 13 war nicht statisch; es entwickelte sich im Laufe seiner Karriere erheblich und wurde maßgeblich durch die turbulenten politischen Ereignisse seiner Zeit geprägt, insbesondere durch den Ersten Weltkrieg und den Aufstieg des Nationalsozialismus. Das Verständnis dieser Entwicklung, von seinem frühen Römerbrief bis zu seiner reifen politischen Theologie, ist entscheidend, um den vollen Umfang seiner Erkenntnisse zu erfassen ...

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Weitere Beiträge finden Sie in den Rubriken des Menüs. 

 

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